Einheitskrankenkasse oder Wettbewerb?
Die Befürworter einer Einheitskrankenkasse gehen davon aus, dass eine grössere Krankenkasse rationeller und effizienter arbeitet und sich dies in niedrigeren Kosten und damit in günstigeren Prämien äussert als im jetzigen System, wo die Krankenkassen im Wettbewerb miteinander stehen. Soweit die Theorie.
Theorie und Realität
Die Realität sieht freilich ganz anders aus. Würde die Theorie stimmen, dann müsste die weitaus grösste Krankenkasse des Landes, die Concordia, die mehr als doppelt so viele Versicherte hat wie die Freie Krankenkasse Balzers (FKB), eine billigere Grundversicherung anbieten können also die FKB. Die Tarife sprechen jedoch eine andere Sprache: Während die gesetzliche Grundversicherung mit Unfall bei der FKB CHF 308.– monatlich kostet, verlangt die Concordia für die gleiche Versicherung (OKP Basic) CHF 349.40, also CHF 41.40 oder CHF 496 im Jahr mehr.
Die Praxis zeigt also, dass die kleinere FKB geringere Kosten hat und offenbar besser wirtschaftet als die viel grössere Concordia. Hätten wir keinen Wettbewerb, dann hätten wir auch keinen Vergleichsmassstab.
Die etwas Älteren unter uns werden sich auch noch gut an die Liechensteinische Krankenkasse erinnern können. Diese geriet in Schieflage, und der Staat musste mehrere Millionen Steuergelder aufwenden, um die Schulden der Kasse zu begleichen.
Die bisherige Erfahrung und die Realität sagen klar: Hände weg von einer Einheitskrankenkasse!
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