Polizeiwesen

Die Beantwortung der du-Interpellation zum Polizeiweisen hat zutage gebracht, dass sich der gesamte Personalbestand der Polizei seit 1999 um 63 % erhöht hat (bei einem Bevölkerungswachstum von lediglich ca. 12 %!). Die entsprechende Lohnsumme dürfte sich im gleichen Zeitraum nicht nur um 63%, sondern wohl um weit mehr erhöht haben. Insofern ist die überbordende Vergrösserung des Polizeibestands keine Ausnahmeerscheinung in der liechtensteinischen Landesverwaltung, sondern fügt sich nahtlos in die in den letzten Jahren festgestellte Aufblähung des Staatsapparats ein.

Im Vergleich mit den Polizeibeständen der schweizerischen Kantone bewegen wir uns im absoluten Spitzenfeld. In der Schweiz haben die städtischen Kantone Baselstadt mit 35 Polizisten pro 10‘000 Einwohner, Genf mit 30 Polizisten pro 10‘000 Einwohner und Zürich mit 27 Polizisten pro 10‘000 Einwohner die höchsten Polizeidichten. Liechtenstein reiht sich in dieser Rangierliste noch vor Zürich ein (unter Berücksichtigung der von den Bereitschaftspolizisten geleisteten Stunden und der Gemeindepolizisten). Zum Vergleich: Die Kantone St. Gallen, Thurgau, Schwyz, Glarus haben lediglich einen gut halb so hohen Polizeibestand wie Liechtenstein (16 Polizisten pro 10‘000 Einwohner)!

Der Interpellationsbeantwortung konnte auch entnommen werden, dass wir sogar eine Polizeistelle für Staatsschutz/Nachrichtendienst haben. Dies hätte wohl niemand geahnt. Mit welchen Problemen sich diese Person täglich beschäftigt, ist aus der Interpellationsbeantwortung nicht hervorgegangen. Als Bürger darf man sich schon fragen, ob wir so eine Stelle auch tatsächlich brauchen.

Brisanter ist jedoch, dass sich die Zahl der Verwaltungsangestellten bei der Polizei von 8.2 Stellen im Jahr 1999 auf 34.9 Stellen per Ende 2012 erhöhte. Dies entspricht einer Zunahme um sage und schreibe 425 % in drei Jahren.

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