Postgebäude — Nachtragskredite in Serie

Nicht nur beim Spital, auch für die Umnutzung des Postund Verwaltungsgebäudes Vaduz für die Liechtensteinische Landesbibliothek reicht das Geld nicht. Im Gegensatz zum Spital ist die Bibliothek aktuell in einem Gebäude, welches die Ansprüche für eine Bibliothek erfüllt und statisch für eine Bibliothek gebaut ist (grosse Belastung pro Quadratmeter).

Der Landtag hat im Jahr 2019 für die Umnutzung des bestehenden Postgebäudes einen Verpflichtungskredit in Höhe von CHF 22.0 Mio. genehmigt. Die Gemeinde Vaduz steuerte 3.3 Mio. Franken bei. Im Oktober 2023 hat der Landtag einem Ergänzungskredite in der Höhe von insgesamt CHF 2.0 Mio. zugstimmt. Jetzt kommt die Regierung schon wieder mit einem Antrag für einen Zusatzkredit von 7.67 Mio. Franken.

Beim Landesspital wird wegen eines Nachtragkredits von CHF 6 Mio. ein riesiges Tamtam gemacht, während das Planungsdebakel bei der Bibliothek und die immensen Kostenüberschreitungen von aktuell CHF 9.67 Mio. gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag bisher unter dem Radar der Öffentlichkeit geblieben sind.

Das Postgebäude wurde als Bürogebäude gebaut und ist nicht für die schweren Lasten einer Bibliothek ausgelegt. Mit einer Umnutzung müssen auch die neuen Vorschriften wie Erdbebensicherheit eingehalten werden. Da stellt sich wirklich die Frage, warum das Postgebäude nicht weiterhin für Büros genutzt wird. Wie in Liechtenstein üblich, werden auch Dinge gemacht, die keinen wirklichen Mehrwert gegenüber der bestehenden Bibliothek haben, aber viel Geld verschlingen. Beispielsweise, die bestehende Fassade des Postgebäudes ist aus Metall und hält vermutlich problemlos noch weitere 40 Jahre. Aber Nein, es soll stattdessen eine Bretterfassade montiert werden.

Es stellt sich wirklich die Frage, ob solchen Projekten gegenüber einem Ausbau der Infrastruktur für eine bessere Energieversorgung der Vorrang gegeben werden soll. In der Landtagssitzung nächste Woche wird der Landtag dazu Stellung beziehen.

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